Einleitung

Wann ist der eigene Alkoholkonsum bedenklich? Wann ist man Alkoholiker? Wo beginnt eine Abhängigkeit, und wie unterscheidet sie sich von einem missbräuchlichen Konsum? Diese Fragen stellen sich viele Betroffene und Angehörige. Der Übergang von einem gelegentlichen Genuss zum problematischen Konsum ist oft schleichend, und die Grenzen sind nicht immer leicht zu erkennen. In diesem Artikel erklären wir die Symptome der Alkoholabhängigkeit, die Unterschiede zwischen Abhängigkeit und missbräuchlichem Konsum und warum Ehrlichkeit bei der Selbstdiagnose der wichtigste Schritt ist.

Abhängigkeit vs. Missbräuchlicher Konsum

Definition missbräuchlicher Konsum (nach ICD-10): Alkoholmissbrauch (F10.1) bezeichnet den schädlichen Gebrauch von Alkohol, der bereits körperliche, psychische oder soziale Schäden verursacht.

Merkmale des missbräuchlichen Konsums:

Definition Alkoholabhängigkeit (nach ICD-10): Die Alkoholabhängigkeit (F10.2) ist eine chronische Störung, die durch ein starkes Verlangen (Craving) nach Alkohol, Kontrollverlust und Entzugserscheinungen gekennzeichnet ist.

Merkmale der Alkoholabhängigkeit:

Die wichtigste Unterscheidung: Beim Missbrauch kann der Konsum oft noch kontrolliert werden, während bei einer Abhängigkeit die Kontrolle verloren geht.

Symptome der Alkoholabhängigkeit

Nach dem ICD-10 müssen mindestens drei der folgenden sechs Kriterien über einen Zeitraum von 12 Monaten erfüllt sein, um eine Alkoholabhängigkeit (F10.2) zu diagnostizieren:

Wann ist man Alkoholiker?

Man gilt als alkoholabhängig, wenn die oben genannten Kriterien zutreffen. Dabei spielt nicht nur die Menge, sondern auch das Verhalten eine entscheidende Rolle:
Ein ehrlicher Blick auf den eigenen Konsum ist essenziell, um sich der Problematik bewusst zu werden.

Die Bedeutung von Ehrlichkeit bei der Selbstdiagnose

Viele Menschen, die Probleme mit Alkohol haben, spielen die Situation vor sich selbst oder anderen herunter. Doch für eine realistische Einschätzung ist Ehrlichkeit der Schlüssel:

Ehrlichkeit bedeutet nicht, sich zu verurteilen, sondern sich die Chance auf Veränderung zu geben.

Wann sollte man Hilfe suchen?


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Fazit

Die Grenze zwischen Missbrauch und Abhängigkeit ist oft fließend, aber die Symptome der Alkoholabhängigkeit sind klar definiert. Ehrlichkeit bei der Selbstdiagnose ist der erste Schritt, um ein Problem zu erkennen und Hilfe zu suchen. Ein Leben ohne Alkohol ist möglich, aber es beginnt mit der Erkenntnis, dass der eigene Konsum problematisch ist. Der Mut, sich der Realität zu stellen, ist der Anfang eines Weges zu mehr Gesundheit, Freiheit und Lebensfreude.